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Donnerstag, 23. April 2015

Mutter zu werden...



… ist ein unglaubliches Gefühl. Ein wenig unbeschreiblich. In einem kleinen Büchlein mit Sprüchen und Zitaten heißt es: 
"Wir wissen nichts über die Liebe unserer Eltern für uns,
bis wir selbst Eltern geworden sind."
und meiner Meinung nach stimmt das. Man bekommt plötzlich einen neuen Blickpunkt. Man verliert den Alten zwar nicht - zumindest bis jetzt noch nicht - aber es kommt eine neue Facette hinzu, durch die man die Welt betrachtet. 

Ich hielt es immer für übertrieben und kitschig wenn es um diesen Moment ging, in dem die Mutter (oder auch der Vater) ihr Baby das erste Mal hält und in dem sich alles verändert. Wie diese mysteriöse 'Liebe auf den ersten Blick', die ich ebenfalls für romantische Übertreibung halte. Doch in diesem Zusammenhang trifft es zu. Jedenfalls für mich und nach allem was mein Mann erzählt, auch für ihn. 
Der ganze Vorgang der Geburt verschwimmt in meiner Erinnerung ein wenig. Aber der Augenblick an dem sie plötzlich da war ist erstaunlich klar. Meine erste Reaktion war Überraschung. Zwar weiß man natürlich dass ein Kind in einem heranwächst. Man sieht wie der Bauch wächst, man sieht die Ultraschall-Aufnahmen, man spürt die Bewegungen. Und trotzdem war ich überrascht dass da nun tatsächlich ein Baby zwischen meinen Beinen lag. Ich traute mich zuerst nicht sie hochzunehmen. Ich streckte vorsichtig die Hand nach ihr aus und berührte sie ungläubig. "Darf ich sie hochnehmen?" fragte ich die Hebamme ganz verunsichert.

Danach wird alles wieder ein wenig verschwommen, vielleicht auch durch meinen höheren Blutverlust bei der Geburt. Doch diesen Moment und die aus ihm entstandene Zuneigung werde ich nie vergessen. So ein hilfloses kleines Wesen, das vollkommen darauf angewiesen ist, das man sich um es kümmert und das so sehr davon profitiert wenn man es liebt.

Mir ist klar, dass das ein durch Hormone ausgelöster biologischer Vorgang ist, der mit der Arterhaltung etc. zu tun hat. Alles ziemlich unromantisch im Grunde. Aber wenn ich meine kleine Tochter so ansehe ist mir das alles egal. Es kommt mir vor wie ein Wunder, das sie existiert. Ich kann sie stundenlang einfach nur ansehen und schwanke dabei zwischen lachen und weinen. Sie löst eine so überquellende Zuneigung in mir aus, dass ich es nur Liebe nennen kann. Eine Liebe die vom ersten Moment an begann und seitdem immer stärker wurde. Sich immer mehr festigt und formt.

Ich kann es nicht ertragen wenn sie weint und möchte am liebsten mitweinen. Ich bin sofort glücklich und lache zurück wenn sie mich anlächelt. Ich rede im dämlichen Tonfall den größten Blödsinn und mache mich mit Freuden lächerlich um sie zum Lachen zu bringen.

Ich schätze ich bin hoffnungslos verliebt in meine Kleine! =^_^= 



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