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Donnerstag, 19. Mai 2016

Meine kleine Liebesgeschichte: Prolog - oder die Überwindung der Angst vor der Einsamkeit

Es war einmal ein kleines, schüchternes Mädchen mit wenig Selbstbewusstsein. Sie liebte romantische Filme und als sie älter wurde auch Bücher von Kat Martin. Sie malte sich ihre eigene romantische Geschichte in den schönsten Farben und sah in allen möglichen Situationen des Alltags den Beginn ihrer eigenen Liebesgeschichte. Doch ihre Vorstellungen wurden nicht war. Sie träumte weiter, doch sie zweifelte auch. Nachts dachte sie verzweifelt, dass sich niemals ein Junge für sie interessieren würde.
So verbrachte sie ihre Jugend mit Selbstzweifeln und romantischen Träumereien. Doch als sie erwachsen wurde, lernte sie endlich einen jungen Mann kennen. Sie konnte kaum glauben, dass sich endlich jemand für sie interessierte und so verschrieb sie sich voll und ganz dieser ersten Beziehung und all ihren neuen Erfahrungen und Möglichkeiten.
Leider musste sie bald nach Beginn ihrer Liebesgeschichte wegziehen um ihr Studium in der Stadt aufzunehmen. Doch trotz der Schwierigkeiten einer Fernbeziehung und den häufigen Tränen zum Abschied wurde ihre Begeisterung nicht weniger. Sie fuhr jedes Wochenende zu ihrem Freund und verbrachte viel Zeit damit sich eine gemeinsame Zukunft auszumalen.
Doch mit den Jahren wuchsen auch hier wieder ihre Zweifel. Ihre Beziehung ähnelte überhaupt nicht den Vorbildern aus ihren Träumen. Weder neigte er zu größeren oder kleineren romantischen Gesten wie die Männer aus Hollywood, noch war er so leidenschaftlich und beschützend wie die gut aussehenden Herren aus ihren Büchern. Auch eine gemeinsame Zukunft schien einfach nicht näher zu rücken. Aber beenden wollte sie die Beziehung auch nicht, denn dann wäre sie ja wieder alleine. Dann müsste sie sich womöglich den gleichen Zweifeln und Ängsten ihrer Jugend stellen, dass sie vielleicht nie wieder jemanden finden würde, der sich für sie interessierte. Dass sie die Chance, auf Kinder verlieren würde und ihr Leben einsam und alleine verbringen müsste.
Ein vorläufiger Kompromiss ergab sich nach ein paar Jahren, da die junge Frau für eine Zeit zum studieren ins Ausland gehen wollte. Diese schwere Entscheidung stellte sich als eine gute Möglichkeit heraus ein wenig Abstand zu ihrem Freund und ihren Gefühlen zu bekommen. Da er zu dem Zeitpunkt auch sehr mit seiner Abschlussarbeit beschäftigt war, fand sich auch wenig Zeit für Gespräche oder gemeinsame Computerspiele. Die letzten zwei Monate redeten die zwei fast gar nicht mehr miteinander und die junge Frau erkannte, dass sie auch ohne ihn zufrieden war. Dass sie ihn nicht brauchte um glücklich zu sein.
So brach die Beziehung langsam auseinander und nach einem kurzen Treffen nach ihrer Rückkehr nach Hause herrschte vollkommene Funkstille. Die junge Frau war zufrieden damit. Sie nahm einen Hund bei sich auf und begann ihr Singledasein zu genießen. Endlich fand sie auch engere Freunde, da sie nicht immer die Wochenenden unterwegs war, sondern zu Spiele- oder Kneipenabenden gehen konnte. Sie stellte fest, dass es doch ein paar Männer gab, die sie attraktiv fanden und traf sich gelegentlich mit dem ein oder anderen. Aber im Grunde war sie als Single sehr zufrieden und genoss ihre Freiheiten.
Doch gerade als sie sich damit abgefunden hatte, eben doch keine Familie zu gründen und ihre Lebensträume auf diese Aussicht angepasst hatte, kam es wieder anders als geplant...

...to be continued

Donnerstag, 12. Mai 2016

gebildete Sanitäter...

Seit letzter Woche bin ich offiziell Sanitäter. Darauf bin ich ein bisschen stolz, auch wenn es nach mehr klingt als es ist finde ich.

Die Sanitätsausbildung ist der erste Schritt in der Fachausbildung zum... ja, zu was eigentlich? Ich bin immer noch nicht sicher. Sicher ist, dass die nächste Stufe eine Ausbildung zum Rettungssanitäter ist. Und danach kommen meiner Meinung nach schon richtige Ausbildungsberufe im Bereich der Notfallmedizin.

Als Sanitäter bekommt man also medizinische Grundkenntnisse vermittelt, die wichtigsten möglichen Notfälle, mit denen man konfrontiert werden könnte, ihre Symptome und die angemessenen Maßnahmen.
Diese sind meistens ziemlich gleich. Viele Möglichkeiten gibt es nunmal nicht, da ein Sanitäter weder Diagnosen stellen darf (außer natürlich Verdachtsdiagnosen) und keine Medikamente geben darf. Nichtmal welche, die dem Patienten bereits vorher verschrieben worden sind.
Also: Patient hat Atemnot und ein Asthma-spray in der Tasche. Als Sanitäter darf ich dem Patienten zwar das Asthma-spray geben, aber nicht selbst abdrücken. Diese Entscheidung muss der Patient selbst treffen. Denn: wir können nicht sicher sein, ob es sich wirklich um einen Asthmaanfall handelt, da wir nicht die passenden Kenntnisse und oder Testmöglichkeiten haben um eine einwandfreie Diagnose zu stellen. Also auch wenn die Diagnose klar zu sein scheint dürfen wir sie nicht stellen, denn es könnte immer sein, das wir uns irren.
Also bleibt uns in vielen Fällen nur den Patienten zu beruhigen, ihn richtig zu lagern, versuchen die Situation und die Patientengeschichte so genau wie möglich zu erfragen, um dem Notarzt evl Zeit zu sparen, in schlimmen Fällen natürlich einen Notarzt anfordern oder den Patienten ins Krankenhaus bringen. Außerdem Sauerstoff verabreichen (das einzige "Medikament" das wir geben dürfen), weil man dabei eigentlich nie etwas falsch machen kann und Vitalzeichen erheben. Ebenfalls um dem Notarzt oder den Rettungssanitätern ein genaueres Bild liefern zu können, wenn sie eintreffen.
Somit ist also das wichtigste was wir gelernt haben die aktuellen Wiederbelebungsmaßnahmen und die Benutzung eines Defibrilators, von denen ich hoffe sie niemals anwenden zu müssen.
Aber wenigstens kann ich jetzt mit neuen Fremdwörtern um mich werfen. "Ich fühle mich heute etwas somnolent." oder "Keine Sorge, ich hatte nur eine kurze vasovagale Synkope, mir geht's schon wieder besser."
Klingt doch gleich sehr gebildet ^^