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Donnerstag, 12. Mai 2016

gebildete Sanitäter...

Seit letzter Woche bin ich offiziell Sanitäter. Darauf bin ich ein bisschen stolz, auch wenn es nach mehr klingt als es ist finde ich.

Die Sanitätsausbildung ist der erste Schritt in der Fachausbildung zum... ja, zu was eigentlich? Ich bin immer noch nicht sicher. Sicher ist, dass die nächste Stufe eine Ausbildung zum Rettungssanitäter ist. Und danach kommen meiner Meinung nach schon richtige Ausbildungsberufe im Bereich der Notfallmedizin.

Als Sanitäter bekommt man also medizinische Grundkenntnisse vermittelt, die wichtigsten möglichen Notfälle, mit denen man konfrontiert werden könnte, ihre Symptome und die angemessenen Maßnahmen.
Diese sind meistens ziemlich gleich. Viele Möglichkeiten gibt es nunmal nicht, da ein Sanitäter weder Diagnosen stellen darf (außer natürlich Verdachtsdiagnosen) und keine Medikamente geben darf. Nichtmal welche, die dem Patienten bereits vorher verschrieben worden sind.
Also: Patient hat Atemnot und ein Asthma-spray in der Tasche. Als Sanitäter darf ich dem Patienten zwar das Asthma-spray geben, aber nicht selbst abdrücken. Diese Entscheidung muss der Patient selbst treffen. Denn: wir können nicht sicher sein, ob es sich wirklich um einen Asthmaanfall handelt, da wir nicht die passenden Kenntnisse und oder Testmöglichkeiten haben um eine einwandfreie Diagnose zu stellen. Also auch wenn die Diagnose klar zu sein scheint dürfen wir sie nicht stellen, denn es könnte immer sein, das wir uns irren.
Also bleibt uns in vielen Fällen nur den Patienten zu beruhigen, ihn richtig zu lagern, versuchen die Situation und die Patientengeschichte so genau wie möglich zu erfragen, um dem Notarzt evl Zeit zu sparen, in schlimmen Fällen natürlich einen Notarzt anfordern oder den Patienten ins Krankenhaus bringen. Außerdem Sauerstoff verabreichen (das einzige "Medikament" das wir geben dürfen), weil man dabei eigentlich nie etwas falsch machen kann und Vitalzeichen erheben. Ebenfalls um dem Notarzt oder den Rettungssanitätern ein genaueres Bild liefern zu können, wenn sie eintreffen.
Somit ist also das wichtigste was wir gelernt haben die aktuellen Wiederbelebungsmaßnahmen und die Benutzung eines Defibrilators, von denen ich hoffe sie niemals anwenden zu müssen.
Aber wenigstens kann ich jetzt mit neuen Fremdwörtern um mich werfen. "Ich fühle mich heute etwas somnolent." oder "Keine Sorge, ich hatte nur eine kurze vasovagale Synkope, mir geht's schon wieder besser."
Klingt doch gleich sehr gebildet ^^

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